Veröffentlicht am 3. Mai 2024
Anstieg der Produzenten- und Konsumentenpreise im Jahr 2023
Milch und Milchprodukte
Im Jahr 2023 erhöhte sich der Produzentenpreis für Milch gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent auf 76,36 Rappen pro Kilogramm. Das ist der höchste Stand seit 2009. Zu den Faktoren, die diesen Preis beeinflussen, zählen die Produktionskosten für Milch, die Verwertungsart und die Marktlage im In- und Ausland. Auch die Konsumentenpreise für Milchprodukte erreichten ein neues Rekordniveau.
Produzentenpreis für Milch steigt stetig weiter
Der Produzentenpreis ist ein gewichteter Durchschnitt der den Milchproduzentinnen und ‑produzenten tatsächlich ausbezahlten Preise (vgl. Methoden). Seit 2017 ist der durchschnittliche jährliche Produzentenpreis für Milch kontinuierlich gestiegen und lag für das Jahr 2023 bei 76,36 Rp./kg; das sind 1,04 Rp./kg. oder 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit hat der Produzentenpreis für Milch einen neuen Höchstwert seit 2009 erreicht. Allerdings fiel die Preiszunahme 2023 deutlich geringer aus als diejenige im Vorjahr (2022: +8 %). Zu erklären ist die Zunahme des Produzentenpreises im Jahr 2023 unter anderem durch die rückläufige Milchproduktion (–0,6 %) und die gestiegenen Produktionskosten für Milch. Der Molkereimilchpreisindex legte 2023 ebenfalls zu. In den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres ist nun aber ein im Vergleich zum Vorjahr rückläufiger Trend beim Milchpreis zu beobachten (–1,3 % im Januar und –3,3 % im Februar). Und auch der Molkereimilchpreisindex ging im 1. Quartal 2024 zurück.
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Daten und Abbildung
Daten und Abbildung Milch 2023
Hier finden Sie alle Daten und Quellangaben zu den Abbildungen.
XLSX | 03.05.2024
Produzentenpreise für Milch unterscheiden sich je nach Verwertungsart
Im Jahr 2023 erhöhte sich der Produzentenpreis für konventionelle Milch im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent und lag bei 75,12 Rp./kg. Der Produzentenpreis für Biomilch (alle Kategorien) hingegen erreichte 91,06 Rp./kg, was im Vorjahresvergleich einem Anstieg um 3,4 Prozent entspricht. Am höchsten war der Preis für Bio-Käsereimilch (97,19 Rp./kg für 2023; +4,1 %). Bei der konventionellen Milch nahm der Preis für Käsereimilch (gewerbliche Käsereien) im Jahr 2023 stärker zu (+2,9 % auf 81,98 Rp./kg) als für Molkereimilch (+0,5 % auf 71,73 Rp./kg). Dabei gilt es zu beachten, dass für Molkereimilch am wenigsten bezahlt werden muss. Sie wird hauptsächlich zu Konsummilch, Butter, Milchpulver, Konsumrahm, Joghurt und Industriekäse (z. B. Mozzarella) verarbeitet. Hinsichtlich der Marktsegmentierung lässt sich für Molkereimilch im Jahr 2023 für das A-Segment ein deutlicher Anstieg der Produzentenpreise feststellen (+4,6 % auf 78,08 Rp./kg), während sie im B-Segment klar rückläufig sind (–10,2 % auf 57,63 Rp./kg). Der Preis für IP-Suisse Wiesenmilch (alle Kategorien) lag für 2023 bei 76,59 Rp./kg. Das sind 4,86 Rappen mehr als der Preis für konventionelle Molkereimilch (alle Kategorien). Diese Zahlen zeigen, dass sich die Produzentenpreise je nach Produktionsmethode und Verwertungsart unterscheiden.
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Regionale Unterschiede beim Milchpreis
Im regionalen Vergleich lagen die Produzentenpreise im Jahr 2023 in der Region 1 (83,05 Rp./kg) und in der Region 5 (77,07 Rp./kg) über dem nationalen Durchschnitt. In den anderen Regionen blieben die Milchpreise unter dem Schweizer Durchschnitt. Diese Unterschiede sind darauf zurückzuführen, dass in den Regionen 1 und 5 insbesondere für Käsereimilch deutlich höhere Preise bezahlt werden als in den übrigen Regionen. So war der Preis für Milch, die an gewerbliche Käsereien geliefert wird, in der Region 1, in der vorwiegend Gruyère AOP produziert wird, am höchsten (90,69 Rp./kg). In der Region 2, in der vorwiegend Emmentaler AOP hergestellt wird, war der Käsereimilchpreis deutlich tiefer (75,81 Rp./kg). Das Endprodukt und seine Beliebtheit auf dem Markt sind damit entscheidende Faktoren, die den Preis für den Rohstoff Rohmilch bestimmen. Während die regionalen Unterschiede beim Preis für Käsereimilch gross sind (zwischen 75,81 und 90,96 Rp./kg), fallen sie beim Preis für Molkereimilch gering aus (zwischen 68,64 und 72,98 Rp./kg). Definition der Regionen: vgl. Methoden.
Käsesorte beeinflusst Produzentenpreis für Milch
Der Produzentenpreis für Käsereimilch hängt wesentlich davon ab, welche Käsesorte aus der Milch hergestellt wird. Vergleicht man die Produzentenpreise des Jahres 2023 für die vier wichtigsten Käsesorten, so zeigt sich, dass die Rohmilch zur Herstellung von Gruyère AOP den höchsten Preis erzielte (90,52 Rp./kg). Am wenigsten kostete hingegen Rohmilch zur Herstellung von Emmentaler AOP (74,58 Rp./kg). Dazwischen liegen die Preise für Rohmilch zur Herstellung von Appenzeller (76,84 Rp./kg) und von Tilsiter (76,49 Rp./kg). Seit 2019 sind die Milchpreise zur Herstellung aller vier Käsesorten kontinuierlich angestiegen.
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Höhere Konsumentenpreise
Genau wie der Preis für Rohmilch sind auch die Konsumentenpreise 2023 im Detailhandel im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Während der letzten fünf Jahre haben die Detailhandelspreise für die meisten Milchprodukte kontinuierlich zugenommen und kletterten im Jahr 2023 auf ein neues Rekordniveau. So erhöhten sich beispielsweise die Detailhandelspreise für Frischmilchprodukte wie Kochbutter auf 3.90 Fr./250 g (+10,1 %), für UHT-Drinkmilch auf 1.52 Fr./Liter (+8,1 %) oder für Früchtejoghurt auf 3.51 Fr./kg (+8,8 %). Ausserdem nahmen auch die Detailhandelspreise für Käse wie Mozzarella (+8,7 %), Emmentaler AOP surchoix (+6,2 %) und Gruyère AOP surchoix zu (+7,7 %).
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Fazit
Im Jahr 2023 sind sowohl die Produzenten- als auch die Konsumentenpreise für Milchprodukte gestiegen. Faktoren, die zu dieser Entwicklung beigetragen haben, sind unter anderem die rückläufige Milchproduktion sowie die gestiegenen Produktionskosten für Milch. Ausserdem wirken sich die jeweilige Produktionsmethode und die Verwertungsart auf die Produzentenpreise aus. So ist der Preis für Käsereimilch von regionalen Unterschieden geprägt, die sich insbesondere durch die unterschiedlichen Käsesorten, die aus dieser Milch hergestellt werden, erklären lassen. Das Endprodukt und seine Beliebtheit auf dem Markt haben somit einen wesentlichen Einfluss auf den Preis für den Rohstoff Rohmilch.
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